(Dieser Beitrag wurde in Zusammenarbeit mit Houzy erstellt.)
Die Schweiz hat im Jahr 2019 mehr als 57 Milliarden Kilowattstunden oder 57 Terawattstunden Strom verbraucht. Laut einer vor kurzem veröffentlichen Studie des Bundesamtes für Energie BFE könnten wir unseren gesamten Stromverbrauch allein mit Solarenergie decken. Das Potenzial von Solaranlagen auf Dächern (50 Terawattstunden) und Fassaden (17 Terawattstunden) würde ausreichen.
Grosses Potenzial für Solaranlagen in der Schweiz
Aktuell produzieren wir erst 1,3 Terawattstunden Solarenergie, im Jahr 2035 sollen es gemäss WWF-Studien immerhin 15,3 Terawattstunden sein. Das ist weniger als beispielsweise in Deutschland, das viel weiter ist, obwohl die klimatischen Bedingungen schlechter sind als bei uns. In der Schweiz liegt die Sonneneinstrahlung je nach Standort mit 1050 bis 1600 Kilowattstunden pro Quadratmeter im Jahr höher und ist in den Alpen gar mit Spanien vergleichbar. Die Sonne ist eine unerschöpfliche Energiequelle, darum ist Solarenergie ein Eckpfeiler der Energiestrategie 2050, die wir am 21. Mai 2017 an der Urne angenommen haben. Bis 2050 sollen 24 Terawattstunden Strom aus erneuerbaren Energien wie Solarenergie, Windkraft, Biomasse oder Erdwärme produziert werden. Der Ausbau dieser Energiequellen ist die einfachste Klimaschutzmassnahme.
Eine Solaranlage lohnt sich ökologisch
Solarenergie ist nicht nur unerschöpflich, sondern auch viel umweltfreundlicher und klimaschonender als fossile Brennstoffe wie Öl oder Gas. Wenn Du beispielsweise ein Einfamilienhaus mit Holz und einer Solaranlage statt Öl heizt, senkst Du Deinen CO2-Ausstoss um mehr als vier Tonnen jährlich. Und wenn Dein Neubauobjekt energieeffizient gebaut wurde, kannst Du sogar Deinen gesamten Wärmebedarf mit einer Solaranlage decken. Das schont die Umwelt, weil bei der Solarstromproduktion weder Luftschadstoffe noch CO2 entstehen, und entlastet gleichzeitig Dein Portemonnaie.
Eine Solaranlage lohnt sich ökonomisch
Wirtschaftliche Argumente für eine Photovoltaikanlage auf dem Dach gibt es zahlreiche:
- Du senkst Deine Stromkosten langfristig um 30 Prozent
- Du bist unabhängig von Strompreissteigerungen
- Du steigerst den Wert Deines Neubaus nachhaltig
- Du sicherst dir staatliche Förderbeiträge
- Du optimierst Deine Steuerbelastung
Eine Solaranlage ist eine Investition. Wie schnell sie sich amortisiert, hängt von vielen Faktoren ab. Bei einem hohen Eigenverbrauchsanteil rechnet sich die Investition in der Regel innerhalb von 15 bis 20 Jahren. Bei einer Lebensdauer von 30 Jahren kannst Du also 10 bis 15 Jahre lang viel Geld sparen. Ausserdem produzierst Du Deinen eigenen Strom: Je stärker die Preise steigen, desto schneller amortisiert sich die Photovoltaikanlage.
Faktor 1: Das Dach
Wie gut sich ein Haus für eine Solaranlage eignet, hängt von der Sonneneinstrahlung und der Grösse der Dachfläche ab. Die Sonneneinstrahlung wird durch drei Faktoren massgeblich beeinflusst:
- Am intensivsten ist die Sonneneinstrahlung, wenn das Dach nach Süden ausgerichtet ist. Süd-Ost- bis Süd-West-Abweichungen minimieren die Stromproduktion nur geringfügig. Ausserdem amortisieren sich Photovoltaikanlagen mit einem hohen Eigenverbrauch am schnellsten, darum lohnt sich die Installation auch auf Dächern, die nach Südosten oder Südwesten ausgerichtet sind.
- Dächer mit einer Neigung von 30 bis 35 Grad eignen sich am besten. Sobald der Neigungswinkel höher oder tiefer ist, entscheidet die Ausrichtung. Wenn das Dach nach Süden ausgerichtet ist, ist der Einfluss der Neigung gering. Je weiter die Ausrichtung von Süden abweicht, desto stärker sinkt das Potenzial einer Solaranlage, wenn die Dachneigung unter 30 Grad oder über 30 Grad liegt.
- Schatten führt zu deutlichen Produktionsverlusten. Zum einen, weil weniger Licht in Strom umgewandelt wird, zum anderen, weil die Module der Solaranlage in Reihe geschaltet sind. Sobald ein Modul im Schatten wenig Strom produziert, produzieren alle anderen Module auch weniger.
Auch die Dachgrösse spielt eine wichtige Rolle, weil die Investitions- und Unterhaltskosten pro Quadratmeter mit mehr Fläche sinken. Darum sind grössere Flächen in der Regel rentabler als kleinere.
Faktor 2: Die Kosten
2020 gibt ein Schweizer Privathaushalt mit einem Jahresverbrauch von 4500 Kilowattstunden laut der Eidgenössischen Elektrizitätskommission im Durchschnitt 932 Franken für Strom aus. Die Strompreise variieren je nach Region und Netzbetreiber stark und setzen sich aus vier Komponenten zusammen:
- Dem Energietarif für die gelieferte Energie,
- dem Netznutzungstarif für den Transport des Stroms zum Kunden,
- Abgaben und Gebühren wie Konzessions- oder Energieabgaben und
- dem Netzzuschlag, mit dem erneuerbare Energien gefördert, Grosswasserkraftwerke unterstützt und Wasserkraftanlagen ökologisch saniert werden.